Projektinformation
Im nicht-offenen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil hat D J H architekten ein Konzept für das leerstehende Kepler-Areal in Ludwigsburg eingereicht. Das Areal bietet im Zusammenhang mit der Transformation des gesamten Bahnhofsquartiers eine wichtige Potenzialfläche der innerstädtischen Aufwertung, um einen neuen stadtbildprägenden Impuls zu setzen. Ziel ist die Realisierung eines lebendigen, nutzungsgemischten Quartiers.
Das Konzept setzt auf eine hohe räumliche Qualität für die unterschiedlichen Nutzungen Büro, Coworking, Gastronomie, Hotel, Skybar und Kita: Der Städtebau ist wie eine schützende Schale um einen zentralen grünen Hofbereich ausgebildet, um insbesondere die Geräuschbelastung der vorbeifahrenden Züge abzuschirmen. Gleichzeitig öffnet sich das Quartier zum Park hin. Für eine optimale Besonnung sind die Gebäude in ihrer Höhe angepasst, wodurch eine Abstufung mit begehbaren grünen Flächen entsteht.
Der Quartiers-Entwurf reagiert damit gleichzeitig sensibel auf den Maßstab der Bestandsgebäude in der Keplerstraße. Beginnend mit einem 2-geschossigen Volumen für die Kita wird das Gebäude nach Süden hin in einem regelmäßigen Rhythmus erhöht. Das Hochhaus ist in zwei Volumen gegliedert und verfügt dadurch über eine elegante Silhouette zum Bahnhof und der Innenstadt hin.
Die Holzhybridkonstruktion im 2,7 m Ausbauraster wird vom zentralen Kern stabilisiert und kann besonders effizient und modular erstellt werden. Eine Realteilbarkeit ist einfach umzusetzen, was die langfristige Flexibilität der Nutzungen der Bauteile sicherstellt. Durch den zentral angeordneten und maximal kompakten Kern entstehen optimal belichtete Flächen auf den Etagen.
Besonderes Merkmal des Quartiers ist die wie eine Aussichtsplattform angeordnete Skybar, die über eine separate Lobby erreicht werden kann. Ein großes Panoramafenster in Richtung Süden sowie eine großzügige Dachterrasse mit freien Blicken in die Stadtmitte sowie zur Solitude Allee macht die Bar zu einem in der Stadt einzigartigen Angebot.
Die Außenhülle basiert auf einer vorgehängten, hinterlüfteten Holzfassade aus unbehandeltem Lärchen-Holz. Diese wird in Modulen vorgefertigt. Ein Modul beinhaltet die Tragstützen in der Fassade und den Unterzug in diesem Bereich, so wie den gesamten Fassadenaufbau. Um ausreichend Strom zu erzeugen, werden nicht nur Teilbereiche der Flachdächer, sondern auch weite Teile der Fassaden mit Photovoltaikmodulen belegt. Die Glas-Module sind in geschosshohe Elemente vor der eigentlichen Gebäudehülle integriert und einheitlich um 30 Grad aus der Fassadenebene gedreht. Der Raum zwischen PV-Element und Lüftungsklappe dient als Schallabsorber. Dort können Lüftungsregister aktiviert werden, die zusammen mit der mechanischen Grundlüftung der Bürobereiche ein gutes Raumklima sichern.
Visualisierungen: bloomimages